INTERAKTIVES MUSEUM IM STORCHENWIRT, NEUSTADT

Mitten in Neustadt an der Donau entsteht das Interaktive Museum im ehemaligen Storchenwirt. FRAMEGRABBER entwickelte das Ausstellungs-, Raum- und Medienkonzept und betreute das Projekt in allen Leistungsphasen.

Erstmals setzte FRAMEGRABBER in der ersten Entwurfsphase bei Präsentationen und Abnahmen im Stadtrat Virtual Reality Technik ein, um dem Neustädter Bürgermeister und seinen Stadträten die Möglichkeit zu geben, die verschiedenen Planungsvarianten digital zu begehen. Es entstand ein hochmoderner baulicher Rahmen für historisch hochinteressante Exponate.

Neustadt an der Donau ist ein geschichtsträchtiger Ort, der auf halber Strecke zwischen Ingolstadt und Regensburg liegt. Im ehemaligen Gasthof Storchenwirt entsteht hier das interaktive Museum. In dem traditionsreichen Gebäude, das bereits auf einem Kupferstich von Matthäus Merian aus dem Jahr 1644 deutlich zu erkennen ist, wird die Geschichte der Stadt eindrucksvoll vermittelt. Zugleich erhalten Besucher*innen hier wertvolle Informationen über kulturelle Highlights und spannende Ausflugsziele in der Region.

Die Ausstellung erzählt, wie die eindrucksvolle Donaulandschaft entstanden ist, sich im Laufe der Zeit verändert hat, von Menschen besiedelt und auf unterschiedliche Weise geformt wurde. Zugleich erfahren Urlaubsgäste, wie sie die Stadt und die gesamte Region in all ihren Facetten erleben können – von der Entdeckung kultureller Hinterlassenschaften der Kelten und Römer über die Besichtigung malerischer Burgen bis zur kulinarischen Erlebnistour auf den Spuren des Hopfens.

Subtil inszenierte archäologische Fundstücke bilden die Grundlage des Erzählstrangs, der die Besucher*innen durch die Geschichte des Ortes und der Region führt. Versteinerte Fische erzählen beispielsweise davon, wie sich die heutige Donaulandschaft vor mehr als 150 Millionen Jahren entwickelt hat. Weitere Exponate geben Auskunft über die Lebensweise der Menschen in den verschiedenen Epochen, von der Altsteinzeit über die Kelten- und Römerzeit bis zum Mittelalter.

Kernstück des Museums ist ein 13 Meter langer Zeitstrahl, der visuell vermittelt, wie sich das Leben der Menschen in der Region um Neustadt von der Altsteinzeit bis in die Gegenwart verändert hat. Das grafische Konzept setzt auf eine assoziative Bildsprache und schafft Bezüge vom Fluss der Zeit zum Fluss der Donau. Die Farben des Flusses gehen ineinander über und deuten diese epochalen Entwicklungen konzeptionell an. Die einzelnen Epochen werden bildlich durch eine ästhetisierte Typologie von themenbezogenen generischen Bildern dargestellt.

An einem interaktiven Touchtisch können sich Besucher*innen je nach Interesse individuelle Touren in die Region zusammenstellen. Wer sich zum Beispiel für historische Bauten interessiert, kann sich eine Route zu den Thermen der Römer oder zu den mittelalterlichen Schlössern und Burgen konfigurieren. Aktive Radler oder Wanderer finden je nachdem, wie viel Zeit sie in Neustadt an der Donau verbringen möchten, passende Ausflüge in die wunderschöne Region mit zahlreichen Tipps und Highlights. Die ausgewählten Kategorien und Routen lassen sich individuell speichern, per E-Mail versenden und schließlich auf dem eigenen Endgerät abrufen.

Kinder und Erwachsene, die auf spielerische und lebendige Weise noch tiefer in die Geschichte der Region eintauchen möchten, können es sich an einer der Tablet-Stationen bequem machen und dort beispielsweise dem Hörspiel Ella, Johann und die Magischen Hände lauschen. Wie die meisten Besucher*innen des Museums machen die Kinder Ella und Johann Urlaub in Neustadt an der Donau und geraten auf einem Ausflug ins Altmühltal unversehens in ein spannendes Abenteuer, das sie in die Welt der Steinzeit und der Kelten führt. Dieses Hörspiel wurde eigens für die Ausstellung produziert und rundet das Gesamterlebnis des Museumsbesuchs ab.

Auf diese Weise werden auf der inhaltlichen Ebene in der Ausstellung historische Bezüge einzelner Orte mit ihren Qualitäten als Ausflugsziel verwoben. Entsprechend ist der Raum gestalterisch als durchgängiges Ganzes inszeniert, in dem die Formen ineinander fließen. Organisch gerundete Wände in zurückgenommenen Farben werden durch Einschnitte in Petrol unterbrochen, in denen die einzelnen Exponate perfekt zur Geltung kommen. Die Lichtdecke nimmt die geschwungenen Formen auf und führt sie fort. Jedes Element entsteht jeweils aus dem Vorherigen. So entwickeln sich die Formen aus der Bewegung in den Raum.

Das zeitgenössische luftige Design des Ausstellungsraums mit seiner modernen Formensprache bildet kontrapunktisch einen Gegensatz zu dem historischen Gebäude mit seiner traditionsreichen Geschichte. Das Prägnante des Architektonischen wurde hier in den Innenraum verschoben und in eine heutige Formensprache transkribiert. Der Weißraum bietet zudem Platz für die Projektionen der Vergangenheit.

Projektkategorie
Audio
Ausstellung
Interaktiv
Kindgerecht
Museal
Leistungen
Ausstellungsgestaltung
Ausstellungskonzeption
Innenarchitektur
Möbeldesign
Möbelplanung
Medienkonzeption
Ausstellungsgrafik
Medientechnische Planung
Redaktion
Betreuung vor Ort
Fertigstellung

ART
Dauerausstellung

AUSSTELLUNGSFLÄCHE
122qm

AUFTRAGGEBER
Stadt Neustadt | Stadtplatz 1 | 93333 Neustadt a.d. Donau

AUSSTELLUNGGESTALTUNG
FRAMEGRABBER Medien GmbH

MEDIENKONZEPTION
FRAMEGRABBER Medien GmbH

AUSSTELLUNGSORT
Storchenwirt | Stadtplatz 13 | 93333 Neustadt a.d. Donau